Die "LGBTI+"- Community geht für gleiche Rechte unf die Straße. LGBT (auch GLBT, LGBTI, LSBTTIQ und andere Formen) ist eine aus dem englischen Sprachraum kommende Abkürzung für Lesbian, Gay, Bisexual und Transgender, also Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender.
Das Adjektiv lesbisch (Lesbe oder auch Lesbierin), eigentlich „zu Lesbos gehörig“, bezeichnet üblicherweise homosexuelle Frauen. Die wissenschaftliche Bezeichnung „homosexuell“ wird von vielen gleichgeschlechtlich orientierten Frauen wegen der Reduktion ihrer Empfindungen auf Sexualität abgelehnt, da lesbische Lebensweise neben Sexualität auch die emotionale Zuwendung sowie den Wunsch nach partnerschaftlicher Bindung beinhalte oder beinhalten könne.
Das Wort schwul ist das weitestverbreitete deutsche Synonym für homosexuell und bezeichnet üblicherweise die männliche Homosexualität. Immer häufiger wird es im öffentlichen Sprachgebrauch und in der Schriftsprache verwendet, in einigen Wörterbüchern ist es als umgangssprachlich und als Eigenbezeichnung markiert. Vor allem in der Vergangenheit wurde es auch für weibliche Homosexualität verwendet. Heute wird für diese meist das Adjektiv lesbisch benutzt. Mit schwul wird häufig auch bezeichnet, was charakteristisch gemeinhin für Schwule und deren Interessen bestimmt ist oder was diesen zugeordnet wird.
Transgender (lateinisch trans ‚jenseitig‘, ‚darüber hinaus‘ und englisch gender ‚soziales Geschlecht‘) ist eine Bezeichnung für Menschen, deren Geschlechtsidentität oder Geschlechtsrolle von demjenigen Geschlecht abweicht, das ihnen zu Beginn ihres Lebens aufgrund augenscheinlicher körperlicher Geschlechtsmerkmale zugewiesen wurde. Der Begriff Transgenderhat sich als Selbst- oder Fremdbeschreibung und Positionsbestimmung im gesellschaftlichen heteronormativen Raum etabliert.
Oft wird entsprechend der jeweiligen Geschlechtsidentität oder Geschlechtsrolle, soweit eindeutig beschreibend, in Transmann und Transfrau unterschieden. Menschen, die sich nicht klar auf eine der beiden Rollen Mann oder Frau festlegen können oder wollen, bezeichnen sich selbst auch als genderqueer (vgl. queer) oder nichtbinär (mit nichtbinärer Geschlechtsidentität, zum Beispiel Bigender).
Wenn Menschen sich in den Kategorien «Frau» oder «Mann» nicht repräsentiert sehen, wird das auch non-binäres Geschlecht oder genderqueer genannt. Bei non-binärem Geschlecht geht es um die empfundene Geschlechtsidentität einer Person, also dass diese Person sich selber als etwas anderes fühlt als lediglich ein «Mann» oder eine «Frau». Andere Aspekte von Geschlecht wie z.B. die Genderpräsentation (Kleidung etc.) sowie auch die sexuelle Orientierung sind davon weitgehend unabhängig. Um non-binäres Geschlecht verstehen zu können, ist es also wichtig diese verschiedenen Dimensionen von Geschlecht zu kennen.
Pansexualität oder Omnisexualität ist eine sexuelle Orientierung, bei der Personen in ihrem Begehren keine Vorauswahl nach Geschlecht bzw. Geschlechtsidentität treffen. Der Begriff Pansexualität leitet sich von der griechischen Vorsilbe pan (gesamt, umfassend, alles) ab. In der wissenschaftlichen Literatur wird der Begriff nicht einheitlich definiert und verwendet.
Ein pansexueller Mensch ist in der Lage, für Menschen aller Geschlechtsidentitäten sexuelle oder romantische Gefühle zu empfinden. Bisexuelle Menschen hingegen beziehen sich nur auf zwei Geschlechter, meist das eigene Geschlecht auf der einen und ein anderes Geschlecht auf der anderen Seite. Die Silbe poly aus Polysexualität stammt aus dem Griechischen und bedeutet viele. Demnach fühlen sich Polysexuelle zu mehr als zwei Geschlechtsidentitäten hingezogen, jedoch nicht zwingend zu allen.
Mit Intersexualität bezeichnet die Medizin Menschen, die genetisch (aufgrund der Geschlechtschromosomen) oder auch anatomisch (aufgrund der Geschlechtsorgane) und hormonell (aufgrund des Mengenverhältnisses der Geschlechtshormone) nicht eindeutig dem weiblichen oder dem männlichen Geschlecht zugeordnet werden können. Die Intersexualität wird den sogenannten Sexualdifferenzierungsstörungen (engl. disorders of sex development, DSD) zugerechnet. Die Zahl der Intersexuellen wird in Deutschland auf etwa 0,1 Prozent der Bevölkerung geschätzt.
Asexualität bezeichnet die Abwesenheit sexueller Anziehung gegenüber anderen, fehlendes Interesse an Sex oder ein nicht vorhandenes Verlangen danach.
Asexualität ist nicht gleichbedeutend mit sexueller Abstinenz. Denn diese umfasst nur den Verzicht auf sexuelle Aktivitäten (trotz vorhandener Fähigkeit und Motivation dafür). Manche Asexuelle haben aber sogar einvernehmlichen Sex, wobei die Gründe dafür sehr unterschiedlich sein können; am häufigsten werden etwa der Wunsch nach Kindern oder die Pflege der Beziehung mit einem nicht asexuellen Partner genannt.
Als Bisexualität (eigentlich „Ambisexualität“, nach der lateinischen Vorsilbe bi- für „zwei“) bezeichnet man die sexuelle Orientierung oder Neigung, sich sowohl zu Frauen als auch zu Männern emotional oder sexuell hingezogen zu fühlen. Als Kurzform ist das Adjektiv bi gebräuchlich. Es werden in der Regel nur solche Menschen als bisexuell bezeichnet, die mit Männern und Frauen sexuelle Beziehungen oder Partnerschaften einzugehen bereit sind, obwohl dies keine Aussage über das Vorhandensein dieser Orientierung macht.
Heterosexualität (sehr selten auch Alloiophilie) ist die sexuelle Orientierung, bei der Romantik und sexuelles Begehren ausschließlich für Personen des anderen Geschlechts empfunden werden. Das Adjektiv heterosexuell wird auch auf sexuelle Handlungen mit andersgeschlechtlichen Partnern angewendet, wenn die Beteiligten nicht ausschließlich heterosexuell aktiv sind.
Heterosexuelles Verhalten ist kein zwingendes Merkmal. Heterosexuelles Begehren oder Handlungen kann auch gemeinsam mit homosexuellem Begehren oder Handeln vorhanden sein. Nicht jeder, der heterosexuelle Erfahrungen hatte, muss heterosexuell sein. Sexuelle Erfahrungen können – vor allem im Jugendalter – mehr von sexueller Neugier oder von gesellschaftlichen Erwartungen bestimmt sein als von einer festen sexuellen Orientierung.