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Informationen über Entstehungs-geschichte und Bedeutung von Gilbert Bakers Regenbogen Flagge.
Das bunteste von allen unseren Symbolen ist die Regenbogenfahne, und das Spektrum der Farben
rot, orange, gelb, grün, blau und violett
soll die Vielfalt der schwulen und lesbischen Gemeinschaft repräsentieren.
Die Wahl des Regenbogens als Symbol für diese Gemeinschaft steht natürlich auch in historischer Tradition: Schon im Alten Testament taucht er auf als Symbol der Verbindung zwischen Himmel und Erde, und als Garantie, dass die Menschheit keine zweite Sintflut zu erwarten hätte. Im antiken Griechenland war der Regenbogen der Begleiter der Göttin Iris. Bei den alten Germanen galt der Regenbogen sogar als Straße nach Walhalla.
Die erste Regenbogenfahne wurde 1978 von dem Künstler Gilbert Baker in San Francisco hergestellt. In Anlehnung an die fünffarbige flag of race bzw. die fünf olympischen Ringe, hat Baker die erste Regenbogenfahne selbst designed, gefärbt und zusammengenäht. Diese allererste Fahne enthielt noch acht Farben
rosa, rot, orange, gelb, grün, türkis, indigo und violett
Nach Baker sollen diese Farben folgende Bedeutung tragen:
1978 - 8 Farben:
rosa - Sexualität, rot - Leben, orange - Heilung, gelb - Sonne, grün - Natur, türkis - Kunst, indigo - Harmonie, violett - Geist.
Heute - 6 Farben:
rot - Leben, orange - Heilung, gelb - Sonne, grün - Natur, königsblau - Harmonie, violett - Geist.
Baker ging zu einer Flaggenfabrik, um die Fahne in Massenproduktion geben zu lassen und sie als neue schwule Fahne zu etablieren. Dummerweise hatte Baker alle Farben selbst gemischt und weil sein rosa – Farbton (hot pink) nicht kommerziell zu haben war, konnte die achtstreifige Fahne nicht in Massenproduktion gehen. Also wurde der rosa Streifen, der ausgerechnet die Sexualität repräsentieren sollte, herausgenommen und die Fahne auf sieben Steifen reduziert.
Im November 1978 wurde die schwule Gemeinschaft in San Francisco von dem Mord an Harvey Milk, dem ersten offen schwulen Stadtrat, den die Stadt je gehabt hat, erschüttert.
Anfang 1979 wurde deshalb ein Trauer- und Protestmarsch der Schwulen und Lesben in San Francisco organisiert. Um ihre Stärke und Solidarität zu demonstrieren, sollte die Regenbogenfahne ihren ersten großen Auftritt in der Öffentlichkeit haben. Es wurde geplant, jeweils drei Streifen links und rechts entlang der Straße der Marschroute zu präsentieren. Damit war aber ein weiterer Streifen der siebenfarbigen Fahne zuviel, und man entschied sich, auf das türkis, die Farbe der Kunst, zu verzichten. Bei der Gelegenheit wurde dann auch gleich das Indigo als Farbe der Harmonie durch Königsblau ersetzt.
Vor wenigen Jahren ist die Fahne auch von der Internationalen Vereinigung der Flaggenmacher als Symbol für die schwule und lesbische Gemeinschaft anerkannt worden. Die Regenbogenfahne gehört neben dem Rosa Winkel (in den national-sozialistischen Konzentrationslagern mussten Schwule diesen Winkel als Kennzeichnung tragen) und dem Red Ribbon (rote Schleife als Anstecker, Solidaritätszeichen für HIV-Infizierte und an AIDS Erkrankte) mit zu den weltweit etabliertesten Symbolen der Schwulen- und Lesbenbewegung.
Die längste Fahne der Welt wurde 1994 in New York auf der CSD – Demonstration (eine Meile) durch die Straßen getragen. Anschließend wurde sie in kleine Teile zerteilt und für einen gemeinnützigen Zweck verkauft.
Kaum jemand, der sie nicht kennt - die Rote Schleife. Auf der ganzen Welt ist sie ein Symbol für Solidarität mit Menschen mit HIV und AIDS und für den gemeinsamen Kampf gegen die Immunschwächekrankheit.
Entwickelt wurde sie im Frühjahr 1991 von der New Yorker Künstlergruppe Visual AIDS in Anlehnung an die gelben Schleifen - damals in den USA als Zeichen des Gedenkens an die Opfer des Golfkriegs sehr präsent. Dass die Wahl auf die Farbe Rot fiel, hatte symbolische Gründe: Rot steht für Leidenschaft und Liebe, für Blut - und Wut.
Nach Europa kam das Red Ribbon 1992 mit einem Gedenkkonzert für Freddie Mercury im Londoner Wembley-Stadion: Über 100.000 Rote Schleifen wurden verteilt, mehr als eine Milliarde Menschen in über 70 Ländern verfolgten das Konzert am Fernsehgerät.