Samstag, 21. Dezember 2024
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HIV & AIDS: Fakten und Zahlen

Geschichte:

Die Geschichte des HIV (human immunodeficiency virus) scheint in den 50ern des 20 Jahrhunderts in Afrika zu beginnen. Offenbar fand das Virus in den 70ern über Haiti seinen Weg in die USA [1]. Die ersten eindeutig auf HIV zurückzuführenden Erkrankungen tauchten im Jahre 1981 in den USA auf und verbreitete sich von dort aus über die gesamte Erde.

1982/83 wurde das HIV-I entdeckt, die ersten Tests kamen 1985 auf den Markt. 1986/87 wurde eine weitere Art, das HIV-II entdeckt. 7 Bis Mitte 1996 wurden weltweit bis zu 1 Millionen fortgeschrittene HIV-Erkrankungen im Stadium Aids beobachtet [2]. Im selben Jahr begannen die ersten Schritte in der Behandlung von Aids: die retrovirale Kombinationstherapie. Von diesem Moment an änderte sich das Krankheitsbild. Die Zahl der Menschen, die an Aids starb, nahm rapide ab, bei vielen war die Therapie so erfolgreich, dass sie ein einigermaßen normales Leben führen konnten. Seitdem wurden die Therapien immer weiter verfeinert. Aber bisher wurde noch kein Heilmittel gegen Aids gefunden.

Im Kampf gegen Aids konzentriert sich seit einigen Jahren die Bewegung auf die Bekämpfung von Aids in den Entwicklungsländern. Die momentanen Therapien sind leider so kostenintensiv, dass sie in den ärmeren Ländern unerschwinglich sind. In den Mittelpunkt des Interesses kommen daher Impfstoffe als Präventivmaßnahme gegen eine HIV-Infektion [5]. Bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt jedoch gibt es weder Impfstoffe noch Heilmittel gegen das HIV.

Das HI-Virus:

HI-Viren gehören zur Gruppe der sogenannten Retroviren [3]. Viren kommen in zwei Formen vor: einmal als reine Vererbungsinfomation innerhalb von Zellen (sog. Provirus; in dieser Form repliziert sich das Virus) und einmal als Virus-Partikel (in dieser Form werden sie übertragen); Retroviren charakterisieren sich darin, dass sie als Partikel kugelförmig sind und ihre Informationen in Form von ringförmiger RNA übertragen; da normale Zellen ihre Erbinformation aber als DNA speichern, müssen Retroviren zusätzlich eine Art "RNA->DNA-Übersetzer" mit sich führen; dieser Übersetzer heisst "reverse Transkriptase" (RT). Zu der Familie der Retroviren gehören neben HIV (Aids) das HTLV (T-Zellen-Leukämie) u. ä. Tumorviren [2, 4].

Statistische Eckdaten (Stand: Ende 2014):

Ende 2014 waren in Deutschland etwa 83.400 Menschen mit HIV infiziert, zu 82% sind Männer betroffen. Davon haben 70100 eine HIV-Diagnose und 57600 bekommen eine antiretrovirale Therapie. Allein 2014 sind 3.200 neue HIV-Patienten dazu gekommen. Etwa 480 Patienten starben 2014 an HIV/Aids [6].

Die Untersuchung der Infektionswege ergab 2014, dass 2 von 3 Neuinfektionen durch homosexuelle Kontakte entstand. 12% der Neuinfektionen sind auf heterosexuelle Kontakte, 10% auf infizierte Spritzen beim Drogenmißbrauch zurückzuführen [6]. Damit gelten homosexuelle Männer nach wie vor als Hauptrisiko-Gruppe.

[1]AIDS-Geschichte
[2] Pschyrembel: Klinisches Wörterbuch, 258. Auflage, de Gruyter,1998
[3]Retroviren
[4] Retroviren; VU Wien; Abt. Virologie
[5] Forscher machen Fortschritte; Spiegel Online am 27.9.2002
[6]HIV/AIDS - Epidemiologie; HIV und Aids in Deutschland - Eckdaten und Trends; Robert-Koch-Institut