In ihrem Programmkonzert lässt die praktizierende Topografin des irdischen Alltags, die Kammerpoppoetin und Meisterin des Vorläufigen die Funken sprühen. Singend und spielend sitzt sie am Piano und heizt an, bremst ab, breitet sich aus und zieht hinein in ihren Kosmos. Und alle sind mit. Verstricken sich, halten dagegen, geben Senf dazu. Musikalisch fischt dieser Abend in den Aqua-Kulturen der deutschen Jazz-Ballade. TRÜB, WAS ICH AUCH ÜB, langsamer geht es kaum. Bauer fegt, Berger reißt an den Saiten, Betancor singt, zerreißt sich! greift Akkorde oder zeigt auf einen Basston. Bauer und Berger sind Chor, Solisten, Atemteppich und Puls. TRÜB... klagt die Ballade, dann ist man es leid und zerswingt beispielsweise die Kulturmetropole Ruhr, einen Kleinfamilienkrimi oder den neusten Hit ICH WILL DIE WELT NICHT VERÄNDERN... Berger schrubbt, Bauer schlägt, Betancor steht auf, rezitiert, probiert zu tanzen oder geht nach hinten, um sich nicht umzuziehen. Also alles in Allem ein herrlicher, erhellender Abend mit Musik, dargeboten von einem virtuosen Trio, dessen begnadete Interaktion auch bei Tonausfall noch fesselt.
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