Der Künstlerroman Michael von 1904 jedoch, der schon im Jahr darauf in deutscher Übersetzung zu lesen war, ist seit acht Jahrzehnten nicht mehr aufgelegt worden.
Michael ist Herman Bangs persönlichstes Werk; er verarbeitete darin die großen Liebesenttäuschungen seines Lebens.
Der erfolgreiche Maler Claude Zoret muß erleben, wie sich Eugène Michael, sein bevorzugtes Modell ("Der Sieger"), sein Ziehsohn und Geliebter (?), ihm entzieht und in die Arme einer Frau flüchtet. Die bittere Erkenntnis, in der Kunst gesiegt, im Leben aber versagt zu haben, führt den Künstler zu letzten Meisterwerken ("Maler der Schmerzen"), den Menschen Claude Zoret aber zu Resignation und Tod.
Herman Bang
Michael
Gebunden, mit einem Nachwort von Wolfram Setz, 308 Seiten
20,00 Euro