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Personen / Biografien

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Die Herren, die auf dieser Seite abgebildet und charaktiersiert sind, unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht. Am markantesten mag auffallen, dass sich unter ihnen auch ein Nazi namens Röhm befindet. Diese Person ist ja schon erstaunlich: Er vertritt nach außen eine Partei, die eine irrige Rasenlehre verfolgt, die auch Homosexualität und damit ihn selbst verurteilt. Seine Homosexualität sollte ihm ja denn auch zum Todesurteil werden.

August Bebel

  • geb. 1840 in Köln
  • gest. 1913 in Passugg (Schweiz)
  • SPD-Politiker

August Bebel war einer der Gründer der SPD. Er machte sich bereits davor in der Arbeiterbewegung verdient. Er war einer der Mitgestalter des Erfurter Programms (1891). Aufgrund seiner eminent wichtigen Rolle in der Arbeiterbewegung wurde August Bebel von Reichskanzler Bismarck zum Staatsfeind Nr. 1 erklärt und mehrfach inhaftiert.

Bebel machte sich u.a. auch für eine liberalere Fassung des §175 stark und unterschrieb die vom WHK im Oktober 1898 an das Preußische Justizministerium gerichtete Petition.

Quellen:

    • August Bebel, ein deutscher Sozialpolitiker
    • ABS - Informationen zu August Bebel

Magnus Hirschfeld

  • geb. 14.5.1868 in Kolberg (Kolobrzeg)
  • gest. 14.5.1935 in Nizza
  • Mediziner, Sexualfoscher und -reformer

Magnus Hirschfeld studierte zunächst Philosophie und Philologie, wird aber später Arzt. An seinem 29. Geburtstag gründet er zusammen mit Max Spohr, Franz Josef von Bülow und Eduard Oberg 1897 das "Wissenschaftlich-humanitäre Kommitee" (WHK). Das Ziel war die Abschaffung des §175, dem Hirschfeld sich Zeit seines Lebens immer wieder widmete.

1899 begann das Komitee mit der Herausgabe des "Jahrbuchs für sexuelle Zwischenstufen", das erste Werk, das sich ausführlich mit Thematiken der Homosexualität auseinandersetzt.

Im Jahr 1914 veröffentlichte Hirschfeld sein Buch "Die Homosexualität des Mannes und des Weibes". In den Jahren 1921 bis 1923 wurde Hirschfeld mehrfach Opfer von Anschlägen.

Quellen:

    • Knitting Circle Magnus Hirschfeld

Klaus Mann

  • geb. 18.11.1906 in München
  • gest. 21.5.1949 in Cannes
  • Schritsteller, Schauspieler

Klaus Mann, der älteste Sohn von Thomas Mann und Katja Pringsheim, besuchte von 1912 bis 1923 die Schule, erhielt aber keinerlei Abschluss.

1923 lernte er Pamela Wedekind kennen, mit der er sich 1924 verlobte.

1925 erschien Klaus Mann's erster Roman "Der fromme Tanz", in dem er auch seine Homosexualität offen zugibt.

1932 veröffentlichte Mann sein autobiographisches Werk "Kind dieser Zeit", das seinen Lebensweg und die Probleme mit Drogen und der daruas resultierenden Abhängigkeit sowie seinen Suizidgedanken, der in dieser Zeit erstmals deutlich wird, aufzeigt.

Mit der Machtübernahme der Nazis entscheidet sich Klaus Mann für das Exil. Nach einer kurzen Zeit in Paris geht er nach Amsterdam. Er gibt ab Sepember 1933 zusammen mit Fritz Landshoff die Exilzeitschrift "Die Sammlung" heraus, mit der er gegen den Faschismus kämpft und exilierten Intellektuellen ein Forum bietet. Für die Zeitschrift gewann er u.a. J.R. Becher, Joseph Roth, Brecht, Trotzki u.a.

1934 wird Mann die deutsche Staatsbürgerschaft aberkannt, er wird tschechische Bürger. 1938 wandert er endgültig in die USA aus. Dort gibt er 1941/42 die Zeitschrift "The Decision" heraus, mit der er ebenfalls für ein anderes Deutschland kämpft.

1941 tritt der der US Armee bei. 1942 gibt er die Fortsetzung seiner Autobiographie heraus: "The Turning Point" (Der Wendepunkt). Auch dieses Werk verrät einiges über Klaus Mann und zeigt deutlich seinen Todeswunsch. Die nächste Zeit verbringt Mann als Journalist der Armeezeitung "Stars and Stripes".

Nach dem Krieg bricht eine schwere Zeit für Mann an: Seine kritischen Äußerungen gegen Amerika wegen des Kampfes gegen die UdSSR sowie einige Mißerfolge bei neuen schriftstellerischen Werken sorgen für Spott und Häme bei der deutschen Bevökerung und der Presse. Mann zieht sich zurück und vereinsamt immer mehr. Am 21.5.1949 nimmt er sich in Cannes durch eine Überdosis Schlaftabletten das Leben.

Quellen:

    • Neue deutsche Biographie, Herausgeber: Historische Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften; 16. Band, 1990, ISBN 3-428-00285-7,S. 51-54

Freddie Mercury

  • geb. 5.9.1946 in Sansibar
  • gest. 24.11.1991 in London
  • Sänger

Freddie Mercury, der mit bürgerlichem Namen Farrokh Bulsara hieß, kam im Alter von einem Jahr (1947) mit seinen Eltern Bomi und Jer Bulsaranach nach Indien. Er besuchte dort ein Internat in Panchgani (Nähe Bombay). Im Jahr 1963 zog seine Familie nach England. Im Jahr 1966 begann mit einem Grafikdesign-Studium.

Schon während des Studiums entdeckte Freddie seine Liebe zur Musik. Er engagiert sich bereits mehr oder weniger erfolgreich in einigen Bands. Er lernt außerdem Tim Staffell und Roger Taylor kennen, die mit ihrer Band "Smile" bereits Erfolge feiern. Freddie intensiviert seinen Kontakt zu Roger. 1970 steigt Tim aus, Freddie übernimmt die Rolle des Sängers. Zur gleichen Zeit ändert er seinen Namen in "Mercury". Mit dem Eintritt von John Deacon im Jahr 1971 ist die neue Band "Queen" komplett.

In den nächsten 20 Jahren feiert Freddie Mercury mit seiner Band einen Erfolg nach dem anderen. Zu den Hits zählen "A Night At The Opera" (1975), "A Day At the Races" (1976), "News Of The World" (1977), "Live Killers" (1979), der Soundtrack "Flash Gordon" (1980), "The Works" (1984), "A Kind Of Magic" (1986), "The Miracle" (1989) und "Innuendo" (1991).

Auch mit seiner Solo-Karriere feierte Freddie Mercury Erfolge. Zusammen mit Monserrat Caballé sang er einige bekannte Songs, darunter "Barcelona" u.v.a.

Auch privat war Freddie Mercury eine schillernde Figur: Seine Party waren imer wieder Thema in den Zeitungen. Es gab Gerüchte, dass der Sänger bisexuell sei.

In den letzten Jahren seines Lebens wurde es jedoch still um Mercury. Die Anzeichen, dass etwas nicht stimmt, wurden immer deutlicher. Einen Tag vor seinem Tod gab Mercury bekannt, dass er an AIDS erkrankt war. Freddie Mercury starb am 24.11.1991.

Quellen:

    • The "Queenfans" Homepage
    • The Freddie Mercury Web Ring
    • Queen - The Official Freddie Mercury Page

Ernst Röhm

  • geb. 28.11.1887 in München
  • gest. 1.7.1934 in München-Stadelheim
  • Mitglied der NSDAP, Führer der SA

Ernst Röhm trat nach seinem Abitur in das Militär ein. Er wurde während des ersten Weltkriegs mehrfach an der Westfront eingesetzt und mehrfach verletzt. Zum Ende des Kriegs erreichte er den Rang eines Hauptmanns.

Nach Kriegsende wurde er Stabschef der Stadtkommandantur München. 1920 schloss er sich der NSDAP an. 1921 wurde er zum Reichswehr-Generalstabsoffizier ernannt. Nach dem Scheitern des Hitler-Putsches in München (1923) wurde Ernst Röhm als involvierter Putschist aus der Reichswehr entlassen und im April 1924 zu 15 Monaten Festungshaft auf Bewährung verurteilt.

Im gleichen Jahr baute Röhm die SA auf, er trat jedoch nach Streitigkeiten mit Hitler im Jahr 1925 von seinem Amt als SA-Führer zurück.

1931 wurd Röhm von Hitlers aufgefordert, die Leitung der SA wieder zu übernehmen. Die Bemühungen Röhms, die SA zur Eliteeinheit der Volkswehr aufzubauen, lösten einen Konflikt zwischen der SA und der SS (Leitung: Heinrich Himmler) aus.

Hitler ließ Röhm am 30. Juni 1934 zusammen mit anderen SA-Führern verhaften. Den Vorwand des "Röhm-Putsches" nutzte Hitler zur Beseitigung vieler Gegner und Oppositioneller.

Röhm wurde am 1. Juli 1934 in München-Stadelheim von SS-Unterführern ermordet.

Einige Quellen zufolge war Röhm schwul. Er selbst versuchte nie, seine Homosexualität geheim zu halten. Er war in den 20ern Mitglied der Organisation "Bund für Menschenrechte" (BfM). Seine Homosexualität ging 1931 durch die Presse. Nach den Ereignissen am 1. Juli 1934 diente Röhms Homosexualität Hitler als Vorwand, um zahlreiche Morde zu rechtfertigen.

Quellen:

    • Biographie: Ernst Röhm, 1887-1934
    • Elmar Kraushaar, 100 Jahre schwul

Andy Warhol

  • geb. 06.8.1928 in Pittsburgh
  • gest. 22.2.1987 in New YorkCity
  • Pop-Künstler, Filmproduzent, Maler

Das Leben Warhols beginnt mysteriös. Der Ort seiner Geburt sowie das genaue Geburtsdatum sind unbekannt.

Nach Abschluss seiner College-Ausbildung studierte er am "Painting and Design Department" des "Carnegie Institute of Technology". Er arbeitete als Werbegrafiker und Illustrator e.

1957 erhielt Warhol seine erste Auszeichnung. 1959 stellte er erste Arbeiten in der Bodley Gallery aus.

1961 begann er mit Kunstwerken, die ihn zu einem der führenden Köpfe der "Pop Art"-Generation machte. Einige Werke wurden in der Janis Gallery ausgestellt.

Mitte der 60er gründete er die "Factory", eine Art Kunstkommune, die sich mit der Vermarktung verscheidener Produkte befasste.

1966 gab Warhol die Malerei auf und widmete sich dem Filmen, mit dem er bereits 1963 begann. Bekannte Werke sind "Kiss" (1963), "Eat" (1964), "Sleep" (1964) und andere. "Chelsea Girls" (1966/67) wurde ein großer Erfolg. Der Film thematisierte Gruppensex, Rauschgift, Homosexualität. Warhol wurde außerdem als Produzent des Films "Flesh" (1969) bekannt, der sich mit Homosexualität und mit männlicher Prostitution befasste.

Am 3.6.1968 wird Warhol von der Frauenrechtlerin Valerie Solanas niedergeschossen. Im gleichen Jahr (1968) erscheint Warhols Roman "a", das Protokol eines Tages aus dem Leben des Transvestiten Ondine.

Im Jahr 1971 veröffentlichte Warhol sein Theaterstück "Pork", das in London uraufgeführt wird.

In den darauffolgenden Jahren veröffenlichte Warhol weitere Bücher: "The Philosophy of Andy Warhol" (1975) und "POPism. The Warhol's 60s" (1980).

In den weiteren Jahren wandte sich Warhol wieder der Malerei zu. 1985 hatte Warhol einen Gastauftritt in der TV-Serie "Love Boat", in der er einen ausgeflippten Filmemacher spielte.

Warhol starb am 22.2.1987 an Herzversagen. Unmittelbar zuvor hatte er sich einer Gallenblasenoperation unterzogen.

Quellen:

    • Munzinger-Archiv: Internationales Biographisches Archiv, 11/87, K 012690-4/109
    • WWW Pop Art: Andy Warhol